Grundschule Eich – Ein ganz besonderer Unterricht: Hospiz macht Schule

 

Wieder konnten die ehrenamtlich tätigen Hospizhelferinnen Gast in der Grundschule Eich sein. Herzlich wurden sie vom Schulleiter der Grundschule Eich Herrn Gross empfangen.

Während am vorausgegangenen Elternabend noch manche Eltern sich fragten, ob so „schwierige Themen“ wie Krankheit, Sterben und Tod ihre Kinder nicht zu traurig machen und belasten, konnten diese Bedenken spätestens mit dem ersten Tag der Projektwoche ausgeräumt werden.

Ein Team von sechs für diese Aufgabe zusätzlich ausgebildeten Hospizhelferinnen Frau Berger, Frau Bermel, Frau Lappe, Frau Schünemann-Diederichs, Frau Theisen und Frau Thomsen begleiteten die Schülerinnen und Schüler der dritten Schuljahre engagiert und einfühlsam eine Woche lang.

Am letzten Tag der Woche war es dann soweit, dass die Kinder den zahlreich erschienenen Eltern ihre beeindruckenden Arbeiten zum Abschluss der Projektwoche präsentierten.

Mehr Anerkennung als die Rückmeldung einer Mutter: „Schade, dass die Woche schon vorbei ist, gerne hätte meine Tochter noch vierzehn Tage mit ihnen zusammen gearbeitet.“ kann man nicht erhoffen.

Was hatten die Kinder in dieser Woche alles erlebt? Jeder Tag stand unter einem anderen Schwerpunkt.

Am ersten Tag beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit den Veränderungen im Lebenslauf ähnlich eines Schmetterlings. Anhand von ihren Kinderbildern wurde sichtbar, dass auch sie immer wieder eine Lebensphase – Baby, Kleinkind, Kindergartenkind, Schulkind – abschließen und loslassen müssen.

Aufgegriffen wurde diese Thematik auch wieder zum Ende der Woche durch das Pflanzen von Bohnen, die auch einen Entwicklungsprozess beschreiten.

Die Kinderärztin Frau Dr. Pudelko-Groh stellte sich den wissbegierigen Fragen der Klasse am zweiten Tag der Woche.

Die Spannbreite reichte von „Wie wird eine Niere entfernt?“ bis „Warum tragen Ärzte weiße Kittel?“ und alle wurden kindgemäß beantwortet.

Beeindruckend war immer wieder mit welcher Ernsthaftigkeit und Offenheit sich die Kinder mit den Fragen des Sterbens und Abschiednehmens auseinandersetzten.

Hoffnungsvoll und tröstlich entwickelte jedes Kind bildnerisch seine persönliche Jenseitsvorstellung.

 

Die Bereitschaft sich emotional auf die Thematik einzulassen, spiegelte sich auch im Schreiben von Trostbriefen für einen geliebten Menschen wieder.

Sei er an die Oma gerichtet, die um den Opa trauert, sei er für eine Cousin bestimmt deren Katze gestorben ist oder für einen Mitschüler, der demnächst in eine andere Stadt ziehen muss.

Der Auftrag am vierten Tag „Gib deinem Gefühl eine Farbe“ ließ bunte Bilder mit Fingerfarben entstehen. „Welche Farbe wähle ich um meine Freude und Lebenslust auszudrücken, welche Farbe, wenn ich traurig oder wütend bin?“ Wichtig ist, dass Gefühle von den Kindern wahrgenommen werden und sie eine Möglichkeit finden diese auszudrücken.

Unterstützt wurde das Projekt „Hospiz macht Schule“ durch die hervorragende Klassenleitung der Lehrerinnen Frau Jakob und Frau Morsch.

Im Plenum sowie in den Kleingruppen gingen die Kinder auf die Beiträge ihrer Mitschüler ein, gaben das Wort weiter und zeigten ein hohes Maß an Gesprächskompetenz.

Den erfolgreichen Abschluss der Projektwoche würdigte der 2. Vorsitzende des Fördervereins Hospizbewegung Andernach-Pellenz e.V. Herr Pfarrer Cordes in seiner Ansprache am Präsentationstag.

Er dankte allen Beteiligten und vor allem den Eltern für ihr Vertrauen, dass dieser sensiblen Thematik der notwendige Raum gegeben werden konnte. „Sterben, Tod und Trauer gehören auch für Kinder zum Leben dazu und dürfen nicht tabuisiert werden.“

Während eines Büffets mit Süßigkeiten und Getränken für die Kinder konnten die Mitglieder des Fördervereins und die Eltern Zeit für interessante Gespräche finden.

 

Ein herzliches Dankeschön geht an den Förderverein der Hospizbewegung Andernach-Pellenz e.V. Durch die großzügige finanzelle Unterstützung des Fördervereins für die zur Verfügung gestellten Materialien und die Übernahme der Ausbildungskosten der beteiligten Hospizhelferinnen war die gewinnbringende Durchführung des Projektes erst möglich.